Am nächsten Tag hat Roland Geburtstag und wir lassen uns viel Zeit mit einem ausgiebigen Frühstück. 3 Geschenke waren im Womo versteckt, u.a. hatte ich Freunde und Famile nach Bildern gefragt, die wir an der Wand an unserem Sitzplatz mit Wäscheklammern befestigen wollten. Wir finden, es ist toll geworden! Anschließend wollten wir das erste Mal im LKW duschen. Wir hätten allerdings berücksichtigen sollen, dass wir ziemlich schräg standen – haben wir aber nicht. Also los ging’s.. den Duschvorhang mit Klettverschluss rundherum festgemacht und die Duschwanne im Auge, ließen wir das Wasser aus dem Brausekopf laufen. Wir haben 2 diagonale Abläufe, wobei der 1. gar kein Wasser bekam aufgrund der Schräge und beim 2. Ablauf das Wasser gar nicht so schnell ablaufen konnte wir nachkam. Pech gehabt – Das wurde nix mit der ersten Duscherfahrung. Also wieder in die Klamotten, trocken machen und auf einen geraden Stellplatz am Abend hoffen… Dafür wurden wir mit einer tollen Fahrt belohnt.

Auf dem Weg zur Hauptstadt Litauens folgen wir den Tips unseres Reiseführeres und nutzen die Bundestrasse 141 Richtung Kaunas. Gerade das Stück zwischen Jurbaske und Kaunas soll einige Highlights aufweisen. Angefangen beim Schloss Panemune, ein Residenzschloss im Renaissance Stil. Mittlerweile ist hier eine Abteilung der Kunstakademie Vilnius untergebracht, die in den Räumen des Schlosses thematisch ausstellen. Wir sind begeistert – es sind nur wenige Besucher vor Ort und die Restaurierung ist wirklich gelungen.


Nur 8km weiter gleich das nächste Highlight: ein Backsteinschloss aus dem 17. Jahrhundert im Ort Raudone. Hier kann man nur einen Turm besteigen, was wir im ersten Schloss schon absolviert haben – daher umrunden wir nur außen das Schloss.

Ebenfalls hübsch anzusehen und für uns empfehlenswert ist der Besuch des Städtchens Velione mit der Maria-Himmelfahrts-Kirche, 50km entfernt von Kaunas. Unsere ersten Eindrücke von Litauen sind sehr positiv. Alles sieht sauber und gepflegt aus. Die Landschaft dafür eher ursprünglich..nicht alles eingezäunt und kultiviert wie bei uns sondern eher wilder und naturbelassen. Zäune sieht man eher selten wie z.B. bei Viehhaltung. Auch die Ufer der Memel sind nicht künstlich begradigt sondern überall mit Wildwiesen und Buschwerk bewachsen. Die Einheimischen nutzen die kleinen Wege zum Ufer zum Verweilen oder Bootsausfahrten oder zum Angeln. Nirgendwo Verbotsschilder zu sehen.

Bevor wir uns den nächsten einsamen Schlafensplatz suchen wollen wir noch die Stadt Kaunas besichtigen und dort essen gehen. Leider wird der Rathausplatz aktuell neu bepflastert aber wir kriegen dennoch einen guten Eindruck und laufen die Fussgängerzone entlang, umsäunt mit vielen kleinen Restaurants und Cafés. Wir müssen gestehen, das Wetter ist so schön, auf Besichtigungen der unzähligen Museen haben wir heute keine Lust und so setzen wir uns in ein Restaurant und schauen nur dem Treiben zu.


Zurück am Auto wollen wir am östlichen Ende des Kaunasser Stausees nächtigen. Der Weg dahin zieht sich zeitlich auf den teilweise sehr schlechten Straßen aber wir werden mit einem schönen und geraden Platz am Ufer belohnt. Und hier klappt auch das Duschen hervorragend!!
Ich habe endlich mal so richtig geschlafen, bzw. wir haben richtig verpennt. Aber wen interessiert´s? Schnell unser obligatorisches Müsli und los gehts. Was am Abend mit einem Spaß endete soll heute wieder aufgenommen werden. Roland setzt sich auf den Beifahrersitz und meint: Du fährst…..ich bekomme sofort einen Schweißausbruch. Und Roland, wie er mir später mitteilte, ebenfalls. Also Annette nicht schüchtern setzt sich hinter den Lenker und startet. Ich bin, glaube ich, 20km gefahren und habe dann freiwillig (kommt nicht oft vor) den Fahrersitz wieder erleichtert geräumt. Einen LKW mit diesem Gewicht und der Masse zu bewegen ist was anderes als noch einen läppischen PKW. Ich bin froh, dass Roland fährt…..hier ein Beweisfoto.

Unser heutiges Ziel soll Trakai sein und damit natürlich verbunden das beliebte Touristenziel: die Wasserburg. Es ist heute sehr warm, so um die 27 Grad. Mittags auf einem Privatparkplatz nur 10 Gehminuten entfernt von der Burg, ziehen wir luftige Sachen an und gehen los. Hier ist es voll – wir haben Freitag und endliche asiatische Tourigruppen sind schon unterwegs. Egal, wir wollen die Burg schließlich auch sehen und bezahlen. Auch hier sind die Renovierungsarbeiten im vollen Gange aber wir haben dennoch einige Fotos gemacht als Erinnerung.



Das Wochenende werden wir in Vilnius verbringen.
Hallo Ihr Lieben,
wie immer sehr interessant deine Reisebericht zu lesen.
Wir wünschen euch weiterhin eine gute Fahrt und viele schöne Erlebnisse.
Liebe Grüße
Petra und Andreas
Lieben Dank Ihr Beiden – es geht uns super und wir erholen uns in diesem Land sehr gut. Nebenbei mach der LKW alles das, was wir wollen, sehr gut mit. LG Annette & Roland
Auch nach 12 Jahren erkennen wir vieles wieder. Wir
fahren immer mit! An diesem Wochenende in Vilnius
wären wir gerne bei Euch. Wir wünschen Euch viel
Spaß und grüßen Euch ganz herzlich aus Dorsten
Warten auf weitere Berichte!