Natürlich vergleichen wir in Lettland sofort die Landschaft, die Kultur und die Menschen mit Litauen. Wir haben zu der Bevölkerung aufgrund der Sprachbarriere nicht soviel Berührung, aber alle sind immer sehr nett und bemüht, egal in welchem Land. Manche sprechen sogar eher etwas deutsch als englisch. Der Campingplatz Inhaber versucht es mit einem Englisch-Russisch Google Übersetzer und lacht sich kaputt, weil die Übersetzung anscheinend nur Nonsens sagt. Wir schaffen es dann auch mit Händen und Füßen.
In der aktuell bereisten Gegend von Lettland ist es flacher, weniger hügelig, wir sehen mehr Landwirtschaft und viele alte baufällige Häuser aber wir sind ja gerade erst eingereist.
Am nächsten Morgen tanken wir schnell noch Frischwasser auf und dann geht es morgen direkt zum Schloss Rundale. Wir kaufen direkt ein Doppelticket, also Besuch der Räume sowie Besichtigung des Gartens. Es ist gerade 10Uhr vorbei und erst 1 Touribus am Parkplatz stehend. Das sieht gut aus und es ist wirklich eine Wucht, was wir hier an verschiedensten Räumen, Epochen, Kunstschätzen zu sehen bekommen, allen voran der prunkvolle Goldene Saal für wichtige Audienzen und der weiße Saal als genutzter Ballsaal mit seinen schönen Stuckarbeiten. Hier einige Eindrücke der Außenansicht sowie einige Bilder der Zimmer, wie u.a. Der Goldene Saal, das Schlafgemach des Herzogs sowie der schwarze Schränkchen als wohl eines der kostbarsten Möbelstücke im Schloss.




Nach 1,5 h Begehung zieht es uns in den blühenden Garten, dessen versteckte Seitenarme immer wieder verschiedenste Themen aufzeigen: Hortensien, Lilien, asiatischer Garten, blauer Garten, Rosengarten…usw. es war traumhaft und ich hätte die Stauden am liebsten alle in unseren eigenen Garten verpflanzt.


Es ist Mittag vorbei und wir bekommen langsam Hunger. Also nutzen wir den Besuch des naheliegenden Ortes Bauska, in der auch eine Burganlage zu besichtigen ist. Am Seitenstreifen geparkt stiefeln wir los und ich weiß gar nicht so recht, wie ich das sagen soll: es sah alles sehr trostlos aus. Das Restaurant, was wir schließlich mit Google fanden, war allerdings sehr gut und auch schön eingerichtet. Wir verspeisten hungrig unseren Burger mit Pommes und leckerer selbstgemachten Limonade und dann versuchen wir auf ein Neues, irgendeine Art von Stadtkern zu finden. Was wir finden ist ein Rathaus und eine wirklich alte evangelische Kirche aus dem 16. Jahrhundert. Die Küsterin bittet mich um einen Eintrag ins Buch und übergibt mir eine deutsche Beschreibung der Kirchengeschichte. Ich bedanke mich mit einer kleinen Spende und mache ein paar Fotos. Anschließend laufen wir durch Gassen, deren sozialistisch geprägte Herkunft an einigen Häusern noch deutlich erkennbar ist und dann auf einem schönen Wanderweg Richtung Burganlage zurück zum LKW. Ein Foto der Burganlage muss heute reichen, auf eine zweite Besichtigung haben wir heute keine Lust mehr.




Normalerweise wäre jetzt der Besuch von Riga angezeigt aber die Hauptstadt muss noch etwas warten. Wir fahren an ihr östlich vorbei, sehen im Regen grauen, tristen Hochhausvorstadt-Charme und sind froh, als es endlich wieder grün und waldig wird. Unser heutiges Ziel ist ein öffentlicher aber ruhiger Parkplatz bei Sigulda ganz für uns alleine. Wir werden die nächsten 2 Tage noch den Gauja Nationalpark besuchen und ein zweites Mal das Kajak auspacken. Drauf freuen wir uns schon!