Ab jetzt geht es zum nördlichsten Punkt unserer Reise, zum Cap Kolka. Die nächsten Tage werden ruhig und entspannt verlaufen. Wir hoffen auf einige Sonnenstunden an der Ostsee an einsamen Stränden. Auf dem Weg dorthin, werden wir zufällig auf ein Schild aufmerksam und fahren rechts ab zu dem Schloss Neu-Mocken im neogotischen Stil. Wir vertreten uns die Beine, in dem wir das ehemals als Jagdschloss um 1900 erbaute Ziegelstein-Gebäude einmal umrunden.

Danach geht es weiter, stundenlang über teilweise sehr schlechte Straßen aber dafür total einsam und nur noch umgeben von Kiefer- und Birkenwäldern und bereits blühender Heide. Ab und an sehen wir ein parkendes Auto von einheimischen Pilzsammlern, ansonsten nix.
Die auf dem Weg angeschlagenen Campingplätze scheinen teilweise ihren Betrieb schon eingestellt zu haben. Gut, dass wir so autark unterwegs sind. Am Parkplatz vom Cap Kolka angekommen wird uns dann auch angeboten, die Nacht auf dem Parkplatz verbringen zu dürfen, was wir dann gerne annehmen. Roland packt seine Badehose ein und los geht es zum Strand. Die Ostsee ist absolut ruhig, es geht kein Wind und wir können in beide Richtungen kilometerweit schauen, zusammen mit einer Handvoll Menschen, die sich hier ebenfalls hin verlaufen haben. Ich selbst bin ja eher ein Berg als ein Meertyp, aber diese Einsamkeit hier ist einfach traumhaft. Ich setze mich in den weichen warmen Sand und halte mein Gesicht in die Sonne, während Roland im glasklaren Wasser schwimmen geht.


Wir können uns Zeit lassen – unser Schiff geht erst am Ende der Woche. Daher fahren wir nur kurze Strecken, halten einfach da an, wo es uns gefällt, bzw. wo ein schöner Campingplatz liegt. Wir besuchen eine kleine lutherischen Kirche mitten im Wald im Örtchen Mazirbe und fahren weiter bis nach Liepene. Weil wir hier auf der großen Stellwiese fast allein stehen fällt die Entscheidung für uns leicht aus. Wir bleiben 2 Nächte und genießen die Ruhe, gehen schwimmen (jawohl….ich auch!), spazieren am Strand entlang und sind einfach glücklich.



Den Nachmittag verbringen wir mit viel Lesen und seit dem Besuch des Basketballspiels verfolgen wir aufmerksam die weiteren Spiele bei einem kalten Bier. Der gewachsene Bart von Roland während des Urlaubs ist hier leider auch gefallen. Ich fand das eigentlich ganz cool…

Aktuell sind wir nur noch einige Kilometer von Klaipeda entfernt und das Wetter ist wieder genau wie ganz zu Beginn der Reise….bescheiden. Es hat sich eingeregnet und hört auch nicht mehr auf. Wir nehmen uns für morgen noch einen kurzen Besuch der Stadt vor, um wenigstens einen Eindruck zu bekommen, ansonsten ist die schöne dreiwöchige Reise leider nun für uns zu Ende.
Fazit: das Baltikum ist wirklich sehr sehenswert und glücklicherweise noch nicht so touristisch, wenn man mal von Riga absieht. Natur und Kulturliebhaber kommen hier voll auf ihre Kosten. Wir insbesondere haben auch das Kajakfahren sehr genossen. Wandern und Fahrradfahren kann man hier aber auch prima. Wir haben Estland zeitlich leider nicht mehr geschafft, werden aber mit Sicherheit noch einmal zurückkommen. Gerade als Testfahrt mit unserem LKW war es ein voller Erfolg. Keine technischen Probleme, es hat alles so geklappt wie in Theorie erhofft und wir freuen uns sehr auf weitere Fahrten mit dem liebgewonnenen Benz. Greitai Pasimatysime!

Schade auch für uns, denn wir haben uns schon auf
jeden neuen Bericht gefreut. Sind gespannt auf die
Bilder…
Wünschen Euch eine ruhige Schiffsreise – bis bald !
Vielen Dank – und wir freuen uns auf ein baldiges Wiedersehen! Lg Anny