Von Schleiden nach Vogelsang
Wir stießen in einer Wanderzeitung auf einen Artikel zum Pilotprojekt Naturtrekking in der Eifel und waren sofort begeistert. Campen alleine mitten in der Natur und ganz legitim, das wollten wir auf 2 ausgewiesenen Einzelplätzen ausprobieren. Außerdem hielten wir es für eine super Vorbereitung für einen baldigen Aufenthalt in Neuseeland. Wieviel Gepäck würden wir wohl benötigen und mit welchem Gewicht würden wir rechnen müssen für 3 Nächte? Pingelig wurden alle Anziehsachen, Zeltinventar und Nahrung gewogen und die Rucksäcke anschließend probebepackt. Wir waren immer noch überrascht über das Gewicht, konnten und wollten aber den Inhalt nicht weiter reduzieren und so starten wir nun an Fronleichnam bei schönem Wetter Richtung Eifel zum Ort namens Schleiden.
Wir suchen uns dort einen Parkplatz in der Nähe der Drei Tälerroute Nr. 24 und begeben uns in nordwestlicher Richtung auf diesem Wanderweg durch ein Naturschutzgebiet Richtung Herhahn und Morsbach.
Am Ausgang des Ortes stoßen wir auf den Eifelsteig, den wir bereits 2010 begeistert erwandert sind. Unser Ziel heute ist die Umgebung von Vogelsang (mehr wird nicht verraten).
10km haben wir heute „nur“ gemeistert, die aber bei 17,5kg Rucksackgewicht für Roland (ich selbst mit 14kg) für den ersten Tag gereicht haben. Schnell ist das Zelt aufgebaut und wir machen uns hungrig über die Nudeln mit Pesto her. Mit vollem Magen sieht die Welt wieder rosig aus und wir genießen die himmlische Ruhe bei einem kleinen Verdauungsspaziergang. Früh geht es zu Bett und wir verbringen eine erholsame und ruhige Nacht mitten in der Natur. Hier ein paar Momentaufnahmen dieser Idylle..
Von Vogelsang nach Olef
Am nächsten Morgen nach einem Pott Kaffe und einem Müsli schnüren wir unsere Sachen und steigen nördlich vom Vogelsangkomplex den Fahrradweg zur Urf hinab, queren dies über eine beeindruckende Brücke und laufen entlang der Eifel-Höhenroute Richtung Gemünd.
Nach einigen Kilometern zweigen wir Richtung Wolfgarten auf den Wildness Trail ab. Der Weg schlängelt sich stetig hinauf, führt durch den Ort an einem Feuerwachturm vorbei und dann wieder hinab über den T7 bis nach Gemünd. Hier machen wir in einem Café Rast und trinken erst mal ein Kölsch…
Leider hält die Ruhe nicht lange an, unruhig beobachten wir, wie der Himmel sich immer mehr verdunkelt. Noch sind knapp 5km bis zum nächsten Zeltplatz zu wandern. Da wir auch noch Wasser benötigen, machen wir uns auf und finden in der Nähe einen Discounter. Bevor wir den Laden wieder verlassen bricht das Gewitter aus. Eine halbe Stunde regnet es Bindfäden und Hagelkörner. Zum Entsetzen der Angestellten brechen die Wasserfluten im Lagerraum ein und lassen die Deckenplatten herunterfallen….und dann plötzlich ist der Spuk auch wieder vorbei und wir gehen strammen Schrittes der Tälerroute Nr. 24 südlich folgend Richtung Olef zu unserem zweiten Zeltplatz. Wunderschön mit toller Weitsicht am Rande des Waldes liegt er versteckt. Wir sind begeistert!! Kein anderer Mensch lässt sich hier blicken. Wir haben 17km absolviert und sind zufrieden.
Wir stärken uns mit Couscous-Gemüse und gehen anschließend noch eine Runde spazieren. Leider fängt es wieder leicht an zu regnen, so dass wir uns schnell bettfertig machen und mit IPad bewaffnet in unsere Schmöker vertiefen.
Von Olef Richtung Kloster Steinfeld und zurück
Nach 2 Nächten Naturtrekking sind unsere Rucksäcke merklich leichter geworden. Wir möchten uns noch eine Nacht im Federbett gönnen und entscheiden spontan, uns von dem nicht mehr benötigtem Rucksackinhalt zu trennen. Dazu nehmen wir den Bus von Olef nach Schleiden, schmeißen alles in den Kofferraum und stellen das Auto in Olef ab. Mit leichtem Rucksack lässt es sich easy gehen. Entlang des Weges 12 und 13 geht es nach Nierfeld und dann über den Wackerberg auf dem E8 nach Kall. So schön der Weg ist, ist Kall nicht unbedingt sehenswert. Die türkische Pizza in dem Dönerladen macht aber wieder alles wett. Der Weg 3 führt uns südlich aus dem Ort wieder heraus und läßt uns über den Pferdekopf steigen.
Nach einer kleinen Rast geht es weiter durch den Ort Rinnen auf der Markierung 5 bis zum Kloster Steinfeld.
Endlich duschen………endlich auf dem Sofa lümmeln und Championsleague schauen…..ist doch auch schön!! Und die Essensauswahl hat sich in den letzten 6 Jahren auch deutlich verbessert – nach 17 km Laufleistung hauen wir kräftig rein.
Am Sonntag geht es leider wieder zurück zu unserem Auto nach Olef. Dafür wählen wir den Eifelsteig als Originalroute. Wir sind jetzt richtig warmgelaufen und erreichen bereits mittags nach 11km unseren Startpunkt.
abschliessend….
Eine schöne Rundtour, wie wir fanden. Zelten macht immer noch total Spaß, vor allen Dingen alleine in der Natur. Ich habe schon lange nicht mehr so gut und lange geschlafen und die Meinung meines Rückens überhöre ich….
Wir sind begeistert von dem Projekt Naturtrekking Eifel. Wer Lust bekommen hat, kann sich im Internet unter www.Trekking-Eifel.de informieren und die Zeltplätze direkt buchen. Anschließend werden die genauen GPS-Koordinaten mitgeteilt. Wer an dem Track interessiert ist, kann sich gerne bei uns melden.