Wellington
Nach unserem schönen Track hält es Roland nicht mehr auf der Nordinsel (kennt er ja noch von früher…), er meint, die Zeit auf der Südinsel würde ganz schön knapp werden….aha…also fahren wir bis Welligton runter, wo wir auf einem Naturparkplatz direkt an der sehr stürmischen See eine Nacht bleiben.
Am Montag geht die Fähre um 17Uhr nach Picton. Uns bleibt somit noch etwas Zeit, um uns in Wellington, der Hauptstadt von Neuseeland, umzuschauen. Um sich einen guten Überblick zu verschaffen, fahren wir noch am Sonntag auf den Mount Victoria. Der Weg zum Ausichtspunkt windet sich eng den Hügel hinauf, vorbei an wunderschönen Häusern im Kolonialstil. Das hat sich schon einmal gelohnt. Oben angekommen versteht man gleich den Spitznamen „Windy City“ der Stadt. Ein reinster Herbststurm wütet hier und ich muss mich am Geländer festhalten, um nicht auf die Straße getrieben zu werden….
Wir suchen unseren freien Stellplatz an der Küste auf, wo wir durch die andauernden Starkwinde im Auto hin- und hergeschaukelt werden. Bei einem 7m langen Wagen fühlt sich das schon beunruhigend an….aber bei Sonnenuntergang hört es urplötzlich auf und wir können ohne Seekrankheit einschlafen.
Wir nutzen auch den nächsten Tag, um uns das Nationalmuseum Te Papa Tongarewa anzusschauen sowie danach noch eine Rundführung durch das Parlamentsgebäude und das Regierungsgebäude zu erleben.
Wir können das Ober- und Unterhaus besichtigen (sieht wirklich aus wie in London) und lernen die aufwendige Unterkonstruktion der Gebäude für den Erdbebenfall verstehen. Sehr beeindruckend.
Danach müssen wir uns spurten, um rechtzeitig den Fähranleger zu erreichen. Die Überfahrt soll 3h dauern, was meine Laune nicht gerade hebt, so schnell seekrank, wie ich immer werde.
Aber ich habe Glück, bei besten Wetter sitze ich ganz entspannt oben auf Deck 8 und lese schön warm eingepackt meinen schwedischen Krimi. Nicht so entspannt ist wiederum mein Gatte, der schon wieder unruhig mit seiner Kamera über das Deck läuft. Von wem er das bloß hat……!
Die Einfaht nach Picton ist zugegebenermaßen wirklich sehenswert. Wir fahren durch eine wunderschöne Fjordlandschaft, um uns rum grüne Hügel, überall einsame Buchten und Wassereinschnitte, vereinzelt mal ein Haus mit einem Boot davor.
Picton
In Picton angekommen suchen wir unseren Campingplatz auf.
Wir machen noch einen kleinen Abendspaziergang und bewundern die zahlreichen Jachten im Hafen.
Abends haben wir noch regen Handykontakt mit Victoria, einer 19jährigen Nachbarin aus unserem Heimatdorf, die schon seit 4 Monaten in Neuseeland work and travel macht und super zufrieden ist. Ihre eigentlich 6monatige geplante Zeit hat sie direkt verlängert. Wir freuen uns auf ein Wiedersehen und machen ein morgendliches Treffen im 30km entfernten Blenheim zum Lunch aus. Gesagt getan, nach einer kräftigen Umarmung haben wir ein nettes Lokal ausgemacht, wo wir lecker Pizza und Wraps essen und dabei soviel wie möglich Infos austauschen. Eigentlich schade, dass Roland und ich so eine Zeit nicht auch nach dem Abitur genutzt haben. Wie easy die jungen Leute in den Tag hineinleben und alles ganz entspannt angehen. Beneidenswert. Umso glücklicher sind wir, dass wir das auf eine etwas luxuriösere Art und Weise nachholen. (Conny: es ist alles im Lot, deiner Tochter geht es gut!)
Nach einem Großeinkauf fahren wir zufrieden wieder auf unseren Campingplatz nach Picton zurück.
Wenn Du auf mich anspielst, könntest Du Recht haben. Bei meiner letzten Überfahrt auf einer Fähre hat mich auch nichts am Platz gehalten. Wenn es doch so viel zu Schauen und Fotografieren gibt!!!!!