Milford Sound
Gesehen haben muss ein jeder Tourist den Fjord Milford Sound, so sagt man. Der 15km lange Fjord gehört zum Weltnaturerbe. Er liegt in einer der regenreichsten Gebiete der Erde. Beeindruckend daher die zahlreichen Wasserfälle, die überall von den über 1000m hohen Felsenwänden teilweise herabrieseln, teilweise herabstürzen.
Wir haben uns für eine Bootstour angemeldet. Der Weg zum Milford Sound ist eine Sackgasse, daher muss man sich gut überlegen, ob man die Zeit noch hat. Von Queenstown fahren wir erst noch südlich von Te Anau nach Manapouri, da wir in Te Anau keine geeignete Übernachtung gefunden haben. Dort verbringen wir eine Nacht an einem schönen Campingplatz, direkt am Fluss gelegen Wir würde hier gerne eine Rundwanderung auf der anderen Seite des Flusses unternehmen, aber das Wandern in Neuseeland macht nicht nur Freude.
Hier lobe ich ausdrücklich unser europäisch hervorragend ausgebautes Wandernetz in Deutschland, Österreich, Schweiz und Südtirol. In Neuseeland ist das sehr schwierig. Mal ganz abgesehen von den Great Walks wie den Milford Track, der bereits 1 Jahr schon ausgebucht ist, muss man z.B. bei dem Routeburn Track vom Ende zum Startpunkt über 350 km fahren, obwohl Start und Ziel nur 32km voneinander entfernt liegen. Das ist alles mühselig, denn wer bringt uns zum Start wieder zurück?? und kostet viel Zeit. Man ist also fast immer abhängig von kostspieligen Unternehmen.
Unsere o.g. Runde am Fluss bei Manapouri fiel dann auch buchstäblich ins Wasser, da das Boot nur 3mal am Tag fährt und dann pro Person 40Dollar kostet (für gefühlt 50m Strecke…). Wir hatten dann keine Lust mehr und sind am nahen See entlangspaziert.
Am nächsten Tag dann fahren wir auf der 94 bis zum Milford Sound, wo wir mit grossem Glück auf dem Campingplatz noch einen Platz bekommen.
Auf dem Weg dorthin, durchqueren wir einen Tunnel, der nur als Einbahnstraße zu befahren ist. Während wir auf die grüne Ampel warten, nähern sich den wartenden Autos die in Neuseeland beheimateten Bergpapageien, der Kea. Mit seinem olivfarbenen Federkleid und dem orangefarbenen Streifen unter seinen Flügeln sieht er sehr schön aus. Er ist sehr intelligent und erfreut sich auch oft an den Dichtungsgummis von Autos. Auf unserem Autodach fühlte er sich auch wohl….
Am Campingplatz angekommen, verbringen wir aufgrund der feuchte Wetterlage einen halben Tag mit Lesen und Ausruhen und starten dann am darauffolgenden Tag um 9:30 Uhr morgens unseren Ausflug. Das Wetter ist authentisch, wolkenverhangen und nebelig, fast trocken.
Vorbei geht es an über 1000m hohen Felsenwänden und zahlreichen Wasserfällen.
Mit einem warmen Tee in der Hand läßt es sich draußen auf dem Boot gut aushalten. Robben, Delfine und Pinguine sollen hier leben. Wir sehen leider nur Robben, die dafür aber ganz aus der Nähe auf einem Felsen, um den besten Platz ringend. Roland und ich sind uns einig, das Beobachten und Fotografieren von Tieren macht am meisten Spaß.
Die schöne Bootstour endet mittags und nach einer Nudelsuppe machen wir uns wieder auf den Weg zurück nach Queenstown, wo wir uns schon beim ersten Mal sehr wohl gefühlt haben. Die Zeit in Neusseeland neigt sich so langsam dem Ende zu. Wir werden entscheiden müssen, was wir uns noch anschauen wollen…es gibt noch soviel zu sehen!