Eigentlich bleibt mir schon beim Schreiben die Luft weg, so heiß ist es hier. Bei 35 Grad sind wir froh, dass wir nicht im Sommer gekommen sind…. 🙂 , dazu kommt der Verkehr und die mit Abgasen gefüllte Luft. Viele Menschen laufen mit Mundschutz und Sonnenschirm rum, das verstehe ich hier in dieser 8 Millionen Stadt.
Wir haben ein Hotel etwas außerhalb des Stadtkerns gebucht aber glücklichweise sehr nah an einer Skytrain Linie (natürlich von Siemens, wie Roland gleich feststellt…).
Gestern Abend angekommen raffen wir uns abends noch auf, ein Einkaufszentrum zu besuchen, schön klimatisiert. Neben einem Gourmettempel eines unübertroffenen und noch nie gesehenen Ausmaßes (unsere deutschen Großstädte können allesamt einpacken, alleine bei der Fischtheke) finden wir hier alle Luxuslabels dieser Welt sowie die für Ottonormalverbraucher gängigen Autolieferanten Lamborghini, McLaren, Maserati, Porsche, usw.
und, was Roland hocherfreut, mehrere exklusive Hifiläden – hier gibt es einfach alles und wir beiden laufen mit großen Augen herum.
Wir finden mit dem Skytrain glücklichweise zu unserem Hotel wieder zurück und starten heute erneut eine Tour zum Grand Palace im Zentrum der Stadt. Wir wissen nicht, ob das sehr auffällige Polzei- und Militäraufgebot ein normales Stadtbild zeigt oder aufgrund der einjährigen Staatstrauer durch das Ableben des Königs angeordnet ist. Wir fahren mit dem Taxi soweit wie möglich an den Palast heran, müssen dann aber nach einer Sicherheitskontrolle (Rucksacköffnen) einen vorgeschrieben Weg entlang der Strasse in der Gluthitze bis zum Palast entlanglaufen. Überall hängt schwarze Trauerflora, riesengroße Königsporträts an Häusern und entlang der Hauptstrassen sind in der ganzen Stadt verteilt zu sehen.
Vor dem Eingang müssen wir eine km-lange schwarzgekleidete Pilgergruppe von Einheimischen passieren lassen, dann betreten wir endlich den Hof zum Palast. Ich bin bereits klatschnass. Jetzt kommt die nächste Hürde – die Kleiderordnung. Bei der Hitze hatten wir ganz vergessen, uns sittsam anzuziehen und dürfen uns nun in einer Schlange zum Dressroom anstellen. Hier werden lange „schwarze“ Röcke für die Damen und lange „beige Hosen“ für die Herren verliehen. Korrekt gekleidet geht es endlich los und was wir hier bestaunen ist aller Schweiß und Mühe wert.
Wir hatten gar keine Vorstellung davon, wieviel verschiedene prunkvolle Tempelanlagen neben dem eigentlichen Königspalast innerhalb der Mauern stehen. Überall glitzert es golden, ein ganz anderes und buntes Bild nach Angkor Wat.
Leider halten wir es nur begrenzt aus und für mehr Sightseeing fehlt uns einfach die Kraft. Mit Taxi, U-Bahn und Skytrain geht es wieder Retour.
Wir gönnen uns heute Abend ein schönes italienisches Essen auf Etage 65 in 220m Höhe. Wenn man Lust verspürt, kann man in dieser Höhe über eine gläserne Hängebrücke gehen. Roland hat sofort abgewunken, ich trinke mal einen kräftigen Rotwein und erzähle morgen, ob ich auch gekniffen habe….. 🙂
Nachtrag:
Also, mit der Hängebrücke hat uns der Reiseführer ein falsches Bild vermittelt. Es handelt sich nur um eine Brücke in Form eines Laufstegs über einen rotangestrahlten Pool, also nur etwas für Warmduscher. Das brauchen wir nicht. ,-)
Aber zurück zu unserem italienischen Restaurant…im obersten Stock (64. Etage) angekommen, werden wir bereits in Empfang genommen und über eine geschwungene Treppe in das edle vollverglaste Restaurant geführt. Roland wird neben mir ganz zappelig vor Aufregung denn der Rundumblick auf Bangkok bei Nacht ist einfach phantastisch! Eine elegante Asiatin heißt uns willkommen und gibt Roland die 25 Seiten umfassende Weinkarte. Ich beobachte Roland beim Lesen und mir schwant Unheil. Die letzte Seite alleine ist für offene Weine, von denen ich mir einen vollzüglichen Weisswein aussuche. Die Empfehlungen des Chefkochs überlesen wir geflissentlich, das hätte uns ein Telefonat mit der Volksbank gekostet… 😉
Für das Essen stehen, wie die Dame weiter erklärt, 1 5Gänge- und 1 7Gänge-Menü zur Auswahl, es gibt kein Essen a la carte….wir entscheiden uns für das kleine Menü. Mittlerweile ist auch uns klargeworden, dass wir hier nicht bei irgendeinem Haus- und Hofitaliener gelandet sind. Und dann geht es los….ich finde eigentlich nicht die richtigen Worte für das, was uns kunstvoll kredenzt wurde.
Nur soviel, nach jedem Gang gibt es einen Zwischengang vom Chefkoch, so daß wir eigentlich 10 verschiedene Gerichte auf unserer Zunge haben zergehen lassen. Wir haben später im Hotel das Restaurant und den japanischen Chefkoch Kawasaki gegoogelt und lesen dürfen, dass wir im besten Restaurant Asiens gespeist haben ( 2016: World Luxury Restaurant Awards 2016 – Winner Best Fine Dining Restaurant in Asia).
Ein besonderes Anliegen des Kochs ist die offene Küche, in die jeder Gast vor dem Hauptgang freundlich eingeladen wird. Unsere Teller stehen bereits parat, wir können das kunstvolle Drapieren unseres Lamms bestaunen und dürfen uns mit dem Souschef ablichten lassen…..ich werden diesen Tag und die Geschmacksexplosionen in meinem Mund nicht mehr vergessen…
Während wir speisen, schauen wir 1 Etage tiefer auf die Skybar, wo sich die Gäste bei einem Coctail in luftiger Höhe auf Sesseln räkeln.
Da wollen wir natürlich auch noch hin…das Gebäude nennt sich „The Dome“ und wenn man draussen steht und zur Spitze schaut, sieht man eine mit Säulen getragene Rundkuppel (in der sich unser Restaurant befindet), daher der Name.
Neben der Bar befindet sich ein weiteres Restaurant, das wohl höchste offene Restaurant der Welt. Wir lehnen uns an das Geländer , genießen den leichten Wind und die Aussicht. Viel mehr kann man nicht sagen. Unser Abend war ne Wucht!
Hi, Ihr Lieben,
mein Samstag-vormittägliches Vergnügen ist es, Eure Reise zu bewundern; was für tolle Fotos, besonders das obere Bangkok-Foto. Euren ausgiebigen Angkor-Aufenthalt fand ich auch sehr beeindruckend. Meine Reiselust hat ganz viel Nahrung bekommen. Bis nächsten Samstag.
Liebe Grüße und weiterhin tolle Erlebnisse, Gabi
Ganz liebe Grüße von uns beiden zurück, Gabi. Toll, dass unsere Reiseberichte und Fotos deine Reiselust entfachen. So hat der Blog seinen Zweck erfüllt! Viel Vergnügen weiterhin beim Lesen und bis bald!
Annette & Roland