Nach zwei Nächten in dem schönen Onguma Bush Camp starten wir auf der B1 unseren Rückweg weiter Richtung Süden auf Höhe Waterberg.
Nach 20km gibt es plötzlich einen lauten Knall und Roland muss stark gegenlenken, um anschließend den Wagen auf der Teerstrasse am Seitenrand einzufangen und zu stoppen. Super, ein geplatzter Reifen auf der hinteren linken Seite!! Das war nicht ein Stein sondern der Reifen muss schon vorher beschädigt gewesen sein. Der Reifen war rundum aufgerissen!!
Nur so viel…wir haben ganz viel Glück gehabt und haben dann 1,5h in der Mittagshitze den Reifenwechsel erfolgreich geschafft, bzw. Roland hat geschafft…!
Man muss aber auch sagen, dass einige angehalten und uns Hilfe angeboten haben…aber keine Deutschen.

Nach einer kühlen Cola aus dem Kühlschrank geht es erst einmal weiter nach Tsumeb zum Tanken. Auf dem Weg durch die Stadt sehe ich einen Barbershop….ich mache Roland darauf aufmerksam und tatsächlich bekommt er einen super Haarschnitt für umgerechnet 4€.

Mittlerweile ist der Ärger über den Reifenwechsel verflogen und wir freuen uns auf die nächste uns noch unbekannte Lodge kurz vor Otjiwarongo.
Nach 15Uhr kommen wir schließlich an und beziehen unser schönes Doppelzimmer. Einige Gäste kenn wir bereits aus der letzten Lodge – hier sind wieder vorrangig deutsche Touris untergekommen. Viel Zeit bleibt nicht mehr, wir wären auch gerne etwas gewandert. Jetzt schnell noch unter die Dusche und eine zweite Sundowner Fahrt gebucht, geht es auch schon los. Wir fahren mit 2 Autos. In unserem Auto sitzt noch ein junges französisches Pärchen mit Kleinkind. Der Kleine ist hyperaktiv und hampelt ständig rum. Die Eltern bemühen sich um Ruhe, ich bin bereits genervt- bei dem Theater werden wir keine Tiere sehen…
Unser Guide ist auch etwas besorgt, da wir außer Wasserböcken, schwarzen Gnus und einigen Giraffen keine weiteren Tiere sehen.

Plötzlich bekommt der Guide über Funk die Durchsage, dass an einem Wasserloch Nashörner gesichtet wurden. Er macht uns darüber aufmerksam, dass er jetzt einen Zahn zulegt und dort schnell hinfährt. Selbst der kleine Franzose wird nun endlich ruhig und wir brettern über die sandige Pad zum Ziel. Der weitere Wagen kommt genauso schnell aus anderer Richtung angefahren. Kaum um die Ecke stehen dort 2 ausgewachsene Breitmaulnashörner mit ihrem Kind und grasen… es wird ruhig in den beiden Wagen, nur die Kameras sind zu hören. 10 min später kommen noch 2 weitere Tiere hinzu.

Immer näher gehen die Tiere in unsere Richtung. Der Guide spricht uns Mut zu, die Nashörner könnten uns nicht sehen, sondern nur hören….ich schaue immer unruhiger auf den kleinen Franzosen und frag mich, was die Nashörner zu seinen plötzlichen spitzen Schreien sagen werden…der Abstand zu den Autos beträgt noch höchstens 20m! Besorgt schaue ich Roland an, der auf der anderen, sicheren Seite sitzt. Irgendwann wird es aber auch dem Guide zu nah und er vertreibt die Tiere mit einem grellen Lichtscheinwerfer. Das klappt auch sofort und wir können erleichtert vorbeifahren.
Was soll ich sagen, Afrika ist immer spannend :-)!
Nachtrag: so sieht jetzt der geplatzte Reifen am Auto aus…
