Ein halbes Jahr ist es her, seit unserem letzten Blogbeitrag zur Küche und Elektrik und wir sind unserem Ziel ein riesiges Stück näher gekommen.
Anknüpfend an den Elektrik- Ausbau ist zu berichten, dass mit der Fertigstellung des Bus-Systems und dem Einbau der Leseleuchten / Taster das Thema ein glückliches Ende genommen hat. Alle verbauten Lampen funktionieren (endlich Licht in der Kabine…), alle Verbraucher wie Kühlschränke und Induktionsfeld wurden bereits an einem Wochenende getestet und die Steckdosen / USB-Dosen tun auch was sie sollen. Der Strom kommt ja bekanntlich aus der Steckdose…
Ich habe Roland um diese mühselige und arbeitsintensive Verdrahtung auf engstem Raum nicht beneidet und bin froh, dass er verstanden hat, was er da so tut….ich nicht.


Als nächste Thema haben wir uns mit dem Heizungssystem beschäftigt – wir wollten endlich Wärme in der Kabine. Dazu musste der Wärmekreislauf noch geschlossen werden. Vor der Küchenzeile ist die Fussbodenheizung spiralförmig verlegt worden und die neu aufgestellte Garderobenwand hat noch 2 Konvektoren bekommen.



Die Garderobenwand bildet gleichzeitig den Raumtrenner zum Badbereich, was dem ganzem ein neues Raumgefühl gibt. Wir sind immer noch sehr froh über den gewählten Grundriss. Die großzügige Sitzecke lässt den Innenraum größer erscheinen, als er tatsächlich ist und wir können uns beide quer gemütlich auf den Bänken lümmeln und die Beine ausstrecken.
Aber zurück zur Heizung. Viel Informationen zur Bedienungsanleitung gab es zu unserer gewählten Micro- Scheerheizung nicht. Über einen programmierbaren Raumthermostat haben wir eine Temperatur eingestellt, die auf die verbauten Kreislaufpumpen einwirkt. Dann füllten wir den Kreislauf mit Glykol auf bis unser Ausgleichsbehälter zu 2/3 gefüllt war. So weit so gut. Jetzt hieß es sorgsam die Leitungen nach Undichtigkeiten absuchen und hoffen, dass das John-Guest Stecksystem dicht hält. Zwei, drei Undichtigkeiten in der Garage und an einem Konvektor an der Sitzgruppe konnten wir ausmachen, die schnell durch Nachdrehen behoben werden konnten. In einem Fall war das Stecksystem nicht ganz eingerastet-also auch kein großes Problem, in einem anderen Fall musste eine neue Dichtung her. Aber alles im Allen gut handelbar. Nun standen wir beiden wie gebannt vor der roten Heizung und drückten den Knopf und nachdem der Flammenwächter auf grün stand, heizte die Heizung schnell und relativ leise hoch und mit totaler Begeisterung sahen und fühlten wir im Innenraum, wie die Temperatur langsam stieg und der Raum mollig warm wurde. Das nennt man echten Fortschritt. Wir haben uns total gefreut, wie easy alles plötzlich war.

Ein weiterer Meilenstein war geschafft und der Dritte sollte direkt folgen: das Frischwassersystem.
Einziger Verbraucher momentan ist die Küchenarmatur, da das Badezimmer sich derzeitig im Aufbau befindet. Unser Frischwassersystem beinhaltet 2 Vorfilter, einen Aktivkohlefilter und eine UV-Lampe. Das Frischwasser können wir wahlweise über eine Druckleitung und den beiden Vorfiltern in unseren Frischwassertank einleiten, wenn wir beispielsweise in Deutschland/Europa an Campingplätzen Frischwasser beziehen. Alternativ können wir auch aus stehendem Gewässer/bzw. aus Eimern über unsere verbaute Jabsco Membranpumpe ansaugen. In diesem Fall wird das Wasser sicherheitshalber zusätzlich über den Aktivkohlefilter und die UV-Lampe in den Tank gefördert. Für unseren Wasserbedarf wird über die gleiche Pumpe das Wasser nochmals über Aktivkohle/UV-Lampe gereinigt und in die Kabine zum Verbraucher gepumpt.
Klappt wunderbar – auch der Frischwassertank hat nach Eingabe des Tankvolumens gleich die gewünschte Wassermenge angezeigt. Der Abwassertank musste allerdings noch kalibriert werden.
Wir nutzen momentan nur einen verbauten Frischwassertank. Den Einbau des zweiten Tanks sparen wir uns für zukünftige längere Reisen auf.

Nachdem nun die drei Systeme seit April einwandfrei funktionieren, sind die nächsten Arbeiten außen notwendig, um im Herbst für den ersten Europa-Trip startklar zu sein.
Zum einen haben wir bei unserer LKW-Werkstatt des Vertrauens einen Reserverad-Heckträger in Auftrag gegeben. Bis auf ein paar kleinere Anpassungen ist der verzinkte Träger, der über eine Seilwinde das Rad anhebt und runterlässt, fertig. Ich hoffe, nach einem Testlauf mit einem Reserverad, dass wir dieses Unterfangen nicht so oft durchführen müssen. (Dabei haben wir das Rad noch nicht einmal gewechselt … 🙂 )
Für die Einstiegstreppe hat Roland noch 2 Halterungen am Podest gebaut, so daß wir die Treppe parallel wie frontal einhängen und während der Fahrt am Heck verstauen können.


Danach verlegen wir die Arbeiten wieder in den Innenraum und Roland macht sich an die Arbeit, den Vinyl-Fussboden zu verkleben und das Tischbein in der Sitzecke zu verschrauben. Unter dem Tisch sieht man gut die einzelnen Abdeckungen, die im Notfall geöffnet werden können, um an die Leitungen zu kommen. Die Tischplatte wird am jetzigen Wochenende zugeschnitten und mit einer beigefarbenen Möbelfolie beklebt.
Schlussendlich bleibt noch das Bad/Dusche zusammen mit der Verlegung der Abwasserleitungen (noch in Bearbeitung). Das Equipment liegt schon im Arbeitszimmer…!

Was ich ganz vergessen habe zu erwähnen, sind die Polster für die Sitzbänke. Monatelang habe ich über ein Programm Möbel mit verschiedenen Stoffen visualisiert, bis ich mich für eine Farbvariante entschieden habe. Nun machten wir Ende April bei schönstem sonnigen Wetter eine LKW Spritztour nach Bad Endbach zum Schaumstoffcenter Schomerus, um die notwendigen Polster direkt vor Ort vermessen zu lassen und natürlich die Stoffe zu finalisieren. Was soll ich sagen…mit den Stoffkatalogen im LKW sitzend haben wir uns natürlich für eine ganz andere Farbe entschieden :-). Wer ebenfalls noch Polster sucht, dem kann ich nur empfehlen, den Weg auf sich zu nehmen und in Ruhe vor Ort alles durchzusprechen. Wir haben bei der Firma direkt auf dem Hof genächtigt und frühmorgens als erster Besucher alles abgeklärt. Die Firma liegt ganz ruhig in schönster Natur und ist in Verbindung mit einer schönen Wanderung eine Reise wert. Die Polster wurden uns 3 Woche später geschickt und sind genauso, wie wir sie uns vorgestellt haben. Jetzt wird es endlich wohnlich!

Was bleibt, ist das Badezimmer, Staukästen, der Anschluss des externen Pipitanks für unsere Trockentrenntoilette und und und…. Es wird nicht langweilig aber die letzten Fortschritte haben uns wieder Kraft zum Weitermachen gegeben und vielleicht sieht man sich ja auf der Abenteuer-Allradmesse in Bad Kissingen.
