Wir fahren wieder ein Stück zurück, um dann Richtung Khorixas in in das Landesinnere abzubiegen. Es wird sofort sehr warm. Die Temperaturen klettern von 17 Grad auf 32 Grad. Die Gegend verändert sich langsam von der eher flachen Ebene zu einer hügeligen Landschaft – wir nähern uns dem Damaraland.
Manchmal erinnert es uns direkt an Monument Valley, nur steiniger. Die rote Farbe ist überall präsent, zwischendurch nur immer einige grüne Büsche, bis auf einen einzelnen Springbock keine Tiere zu sehen.
Bis hierin sind wir bei dem letzten Namibiabesuch in 2017 gekommen. Damals haben wir rechterhand von der Hauptstraße die Grootberglodge besucht. Diesmal biegen wir stattdessen links ab und fahren die Palmwag Lodge an, unser heutiges Ziel.
Wir sind etwas früh dran, denn wir werden hier eine 2-tägige Wanderung durch das Etendekagebiet starten. Treffpunkt: 16Uhr am Parkplatz vom Campingplatz. Wir machen es uns solange am Pool bequem. Es ist sehr heiss und ich frag mich, ob eine Wanderung bei den Temperaturen nicht sinnfrei ist. Wir warten ab.
Um 16Uhr treffen wir uns als 4 Paare ein: 2 Schweizer Paare und mit uns 2 deutsche Paare. Uns sind 2 Guides zugeteilt, die mit uns die Wanderung durchführen werden. Am heutigen Nachmittag werden wir nach kurzer Fahrt abgesetzt und laufen etwa noch 1,5 h eine leichte Pad entlang. Wir sind uns direkt alle sympathisch und lernen uns auf der Tour kennen.
Zwischendurch lauschen wir den Ausführungen über Pflanzenkunde und Tierspuren. Tiere selbst sind keine zu erkennen. Entspannt finden wir uns am Rivercamp ein. Hier stehen insgesamt 5 Unterkünfte für die Gäste bereit mit jeweils einer Freitoilette und für alle Duschen, deren Wassertemperatur über 2 Eimer persönlich gemischt werden kann. Die Unterkünfte haben kein Dach, d.h. wir liegen mit unserem Betten, seitlich geschützt in freier Natur. Leider scheint der Mond so hell, dass die Sterne kaum zu erkennen sind. Dennoch ein cooles Erlebnis. Das Essen, was der Koch mit seinen beiden Kollegen zaubert, ist wirklich sehr lecker. Wir fühlen uns gut aufgehoben und führen angeregte Gespräche mit den anderen Gästen.
Ich kann in der Nacht leider nicht gut schlafen, lausche der Stille und merke, wie sich bei den doch harten Betten wieder meine Hüfte bemerkbar macht. Das mir in der Nacht ein Tier…Maus, Eidechse oder Squirrel?.. über die Haare läuft und sich unsere Sachen anschaut, macht mich noch wacher.
Gerädert stehe ich mit morgens auf – anscheinend haben alle anderen gut geschlafen. Für mich ist klar, dass ich so müde wie ich bin bei der Hitze den heutigen 14km Trail nicht durchlaufen werde, insbesondere vor der Steigung zum Schluss in der Mittagssonne habe ich Respekt. Das scheint jedoch kein Problem für unseren Guide zu sein. Nach etwas 7Km werde ich abgeholt und direkt zur zweiten Unterkunft, dem Hillscamp, gebracht. Die Aussicht ist wie bei der Grootberglodge atemberaubend. Auf Stegen direkt ganz oben am Hang gebaut, warten wieder 4 Freiluftunterkünfte auf uns. Ich leg mich direkt aus Ohr und schlafe ein.
Nach einem leckeren Lunch unternehmen wir spätnachmittags noch einen zweistündigen Sundownerwalk und finden uns dann abends gut gelaunt bei einem Gintonic oder Bier wieder auf unserem Feuerplatz ein.
Hier lassen wir den Abend ausklingen und ich selbst falle anschließend ins Bett und schlafe tief und fest unter Namibias Himmel ein.
Am nächsten Tag machen wir uns auf denn Rückweg und endlich zeigen sich die heissersehnten Wilditiere in den frühen Morgenstunden..eine Herde Kudus, Springböcke, Bergzebras sowie eine Giraffe können wir beobachten. Zufrieden kommen wir in der sehr schönen Etendeka Mountain Lodge an, wo wir noch unsere Getränke abrechnen, bis wir dann mit dem Auto wieder zu unserem Startpunkt an der Palmwaglodge gebracht werden.
Eine rundum gelungene Adventuretour mit sehr netten Gästen.
Wir verabschieden uns von allen und hier trennen sich nun auch unsere Wege. Während der Rest weiterfährt wollen wir hier in der Lodge noch einen Tag ausspannen. Morgen geht es weiter nach Norden.