Nachdem wir uns von unseren Eltern verabschiedet haben geht es von der Desert Homestead Outpost Lodge 150km nördlich mit nur noch drei Autos weiter zur Rostock Ritz Lodge (Name ist angelehnt an die nahen Rotstock Berge). An der Lodge angekommen finden wir ein ganz ungewohntes Bild vor. Die Wüste grünt und blüht! Ein schöner weiter Blick erstreckt sich über das 12000ha große Gelände. Viele Zebras und Strauße sind zu sehen.
Die Unterkünfte der Lodge sehen aus wie Steiniglos und halten gut die Kühle. Müssen sie auch, denn es gibt keine Klimaanlage…
Es ist wieder unheimlich heiß und daher immer der erste Step bei Ankunft: man trifft sich beim Pool mit Blick über das Gelände. Am liebsten will man gar nicht mehr herauskommen. Als Aktivitäten werden viele Walks in unterschiedlichen Längen und Schwierigkeiten angeboten, u.a. ein Sundowner und Sunriser Walk. Die meisten starten um 17Uhr, als die Temperatur einigermaßen erträglich wird. Ich selbst fühl mich am Pool sehr gut aufgehoben, schreibe ein wenig Blog und quatsche mit anderen lazy Freunden.
Nahe an der Terrasse treffen wir auf ein umzäuntes Gehege von Erdmännchen, die von Namibianern als Haustiere gehalten wurden und irgendwann nicht mehr erwünscht waren. Die Tiere sind echt putzig und rennen teilweise auch in dem Haupthaus herum. Hier werden sie gut versorgt und gefüttert und später wieder ausgewildert.
Überall sind große Heuschrecken zu sehen, am späten Abend zeigt uns ein Angestellter noch einen tödlichen Skorpion, der auf dem Weg gefangen wurde.
Ich habe gehörigen Respekt vor Schlangen und Skorpionen. Erst in der letzten Lodge schrie eine Frau auf der öffentlichen Toilette auf, weil sich dort eine schwarze Mamba räkelte. Ich bin froh, dass ich das nicht war, der sie entdeckt hat….
Nach einer Nacht und dem Frühstück geht es zurück in die Zivilisation. Unser Weg führt uns über den Gaub Pass westlich an die Küste nach Walvis Bay. Minütlich sinkt die Temperaturanzeige von 35Grad auf 22Grad und tiefer. An der Küste angekommen erwartet uns ein frischer Wind. Wir frösteln alle und holen Fleece Jacken und lange Hosen heraus. Flamingos und Pelikane werden fotografiert und wir freuen uns, daß wir Rolands Mutter und Tante zufällig wiedersehen.
Ein kurzer Plausch und wir starten zum Endziel Swakopmund. Unsere Unterkunft, die Villa Margherita ist ein echter Kleinod. Wunderschön mit Antiquitäten und tollen schwarz-weiss Fotografien eingerichtet. Ich schlafe wieder in dem Zimmer, wo ich vor drei Jahren bereits mit meinen Eltern untergebracht wurde und freue mich, es meinen Männern zeigen zu können.
Es ist nachmittags und uns bleibt noch ein wenig Zeit zum Flanieren, Shoppen, Apfelkuchen essen bei Café Anton usw. Alle sind sich einig, dass Swakopmund viel schöner als die Hauptstadt Windhoek ist. Heute würde ich das bejahen, da die Stadt – wie in San Francisco oft vorkommend – nicht unter einer Nebeldecke verschwindet. Wir haben blauen Himmel und alle freuen sich über die gemäßigten Temperaturen (außer mir…).
Abends haben wir in Kücki´s Pub einen Tisch bestellt. Es ist Freitag und das Restaurant rappelvoll. Nach ein oder zwei Bierchen machen wir uns auf zurück zur Villa, denn am nächsten Morgen erwartet uns ein Programmpunkt, die „little 5 Tour“. Um 8Uhr werden wir von 2 Jeeps abgeholt und in die naheliegenden Dünen gefahren. Die Guides sind super drauf und wir erfahren eine Menge über die Pflanzen und das Leben der Kleinwesen in den Dünen. Die little 5 sind: ein Gecko, ein Chamäleon, eine Schleichenart, eine Spinne namens „White Lady“ und eine Giftschlange zur Gattung der Puffotter (Peringuey Wüstenotter) gehörig, die nur im Sand zu finden ist.
Die 5h gehen um wie im Flug und nach einer anschließenden Fahrt quer durch die farbigen Dünen erreichen wir zufrieden wieder unser Hotel.
Bis zum Abendessen im Ocean Cellar haben wir unseren Freunden „freien Ausgang“ gewährt. Nicht das noch Stress aufkommt…