Heute wird es anstrengender aber auch viel abwechslungsreicher. Unsere zweite Etappe startet in Buntenbock nach einem guten Frühstück und bringt uns nach Torfhaus auf 800m Höhe.
Während Roland leicht auffindbare Geocaches sammelt wandern wir relativ eben an vielen gerodeten Flächen vorbei. Die Stürme vergangener Zeiten sowie insbesondere der Borkenkäfer haben im Fichtenbestand ganze Arbeit geleistet. Überall hören wir Baumfällarbeiten, wo wir hinschauen sehen wir wild überwachsende Fichtenstümpfe oder tote Fichten, auf deren Nadelbett wir weich voranschreiten.
Ein Arbeitskollege, der beruflich in Osterode zu tun hat, empfahl mir die „grüne Brille“ vor der Wanderung aufzusetzen. Natürlich ist der erste Anblick der Freiflächen sowie der sich überall stapelnden Fichtenstämme beunruhigend doch wenn man genau hinschaut, machen die gerodeten Flächen Platz für neue blühende Pflanzen und Bäume.
Die Informationsschilder am Wegesrand versprechen einen Sinneswandel weg von dem Monoanbau hin zu einem gemischten Blatt- und Nadelwald. Ich kann mir das bereits gut vorstellen.
Geschichtlich war der Weg heute auch sehr interessant bezüglich des vorindustriellen Wasserwirtschaftssystem und den Wasserkanälen an denen wir fast den kompletten Weg entlang gingen.
Ich fand es höchst interessant und hatte gehörigen Respekt vor der Leistung der damaligen Harzbewohner. Über 60 km dieser Wasserwege werden bis heute durch die Harzer Wasserwerke gepflegt und als Kulturdenkmal erhalten.
Wir genießen die Wanderung heute sehr und das Wetter bleibt mit Anfang 20Grad und Sonnen/Wolkenwechseln perfekt.
Ich habe mich ehrlich gesagt sportlich nicht vorbereiten können und merke heute auf der längeren Strecke meinen müden Körper. Meine Oberschenkel brennen und das schwere ungewohnte Gepäck belastet Hüfte und Schultern. Um 16:30Uhr mit einem phantastischen freien Blick auf den Brocken bin ich dennoch nach geleisteten 24,5km (Umweg inklusive) zufrieden mit mir und freue mich mich auf eine warme Dusche im schönen Harzresort in Torfhaus nach geleisteten 450Höhenmetern.
Morgen geht es auf den Brocken – wir freuen uns schon!